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Sungei Buloh Wetland Reserve

Die Sungei Buloh Wetland Reserve – ein Nationalpark im Nordwesten Singapurs

Die Sungei Buloh Wetland Reserve umfasst insgesamt 139 Hektar Land im nordwestlichen Singapur. Das zum Naturpark ausgebaute Gebiet bezieht seinen Stellenwert für die Ökologie dadurch, dass es die letzten zusammenhängenden Mangrovenwälder von Singapur beherbergt. Inmitten von Seen, kleinen Tümpeln und nachwachsendem Regenwald können die Besucher hier eine vielfältige exotische Flora und Fauna erleben.

Die Sungei Buloh Wetland Reserve von den Anfängen bis heute

1986 entdeckten passionierte Vogelbeobachter, die der Malaiischen Natur-Gesellschaft (Niederlassung von Singapur) angehörten, das Gebiet der Sungei Buloh Wetland Reserve und schlugen daraufhin der Regierung vor, Maßnahmen zu dessen Bewahrung zu ergreifen. 1989 erklärte man 87 Hektar Sumpfgebiet zum Naturpark. Dort wurden zuvor Fische und Krabben gezüchtet; die Zuchtareale siedelte man um.

Die damalige Behörde für Parks und Grünflächen, die Vorgängerin des jetzigen Nationalparkvorstands, übernahm die weitere Erschließung vor Sungei Buloh Wetland Reserve. Dabei zog das Amt Experten auf diesem Gebiet hinzu, hauptsächlich den Wildfowl & Wetlands Trust aus Großbritannien und den Worldwide Fund for Nature.
Am 6. Dezember 1993 fand die offizielle Eröffnung des Naturparks durch Premierminister Goh Chok Tong statt.

Im Laufe der Jahre überzeugte die Einzigartigkeit des Ortes Sungei Buloh Menschen aller gesellschaftlichen Schichten den Naturpark zu unterstützen. 1994 konnte die Sungei Buloh Wetland Reserve ihren einhunderttausendsten Besucher willkommen heißen. 1997 fand der Park in der internationalen Großbank HSBC (Hongkong & Shanghai Banking Corporation Holdings PLC) einen Sponsor, der den Sungei Buloh Education Fund einrichtete, um die Ausweitung seiner Programme rund um die Natur zu unterstützen.

1999 übernahm die Woodlands Secondary School als erste Schule den Park. Ihre Nachfolger waren 2001 die Commonwealth Secondary School und 2002 die Hillgrove Secondary. Die Schüler sind im Park in diverse Projekte und Arbeiten eingebunden, die ein tieferes Verständnis für die Natur fördern sollen, so zum Beispiel die Bereinigung der Küste, Führungen und ökotouristische Ausstellungen.

Am 10. November 2001 kündigte der Entwicklungsminister von Singapur, Mah Bow Tan, an, dass Sungei Buloh als einer von zwei Parks als Naturreservat ausgewiesen würde. Im Anschluss an diese Entscheidung wurden am 1. Januar 2002 130 Hektar der Gegend von Sungei Buloh offiziell als Naturschutzgebiet ausgewiesen und in Sungei Buloh Wetland Reserve umbenannt, um den Status des Parks besser widerzuspiegeln.

Im gleichen Jahr erkannte man, dass die Sungei Buloh Wetland Reserve an internationaler Bedeutung als Ort für Zugvögel gewonnen hat. Wetlands International stellte dem Naturpark ein Diplom aus, das den formalen Eintritt in das East Asian Australasian Shorebird Site Network (Ostasiatisch-Australasiatisches Netzwerk für Standorte von Küstenvögeln) ermöglichte. Das Netzwerk schließt Australiens Kakadu-Nationalpark, Chinas Naturreservat Mai Po und das Yatsu-Watt in Japan ein. 2003 wurde die Sungei Buloh Wetland Reserve Singapurs erster ASEAN Heritage Park.

Sungei Buloh Wetland Reserve

Sungei Buloh Wetland Reserve ©iStockphoto/Jet Chen Tan

Die Aufgaben der Sungei Buloh Wetland Reserve

Die vorrangige Mission der Sungei Buloh Wetland Reserve ist ihrer Internetpräsenz zufolge die Erhaltung des Sumpfgebietes durch umsichtiges Management, Forschung und Bildung. Der Naturpark sieht sich als wichtige Station auf der ostasiatischen Flugroute von Watvögeln und möchte die Kapazitäten des Reservates für Vögel und andere Wildtiere ausweiten. Zudem hat er sich dem Auftrag der Bildung in den Naturwissenschaften in lokalem Umfeld verschrieben, ein Angebot, das auch Schulklassen nutzen, und bietet seinen Besuchern eine alternative Form der Entspannung und Erholung an. Gleichzeitig sollen diese dazu ermutigt werden, die Schönheit und Vielfalt der dortigen Tier- und Pflanzenwelt wertzuschätzen. Maßnahmen zur Naturforschung in der Sungei Buloh Wetland Reserve tragen dazu bei, umfassendere Kenntnisse in der Vogelkunde und regionales sowie internationales Wissen über Biologie zu erlangen.

Flora und Fauna in der Sungei Buloh Wetland Reserve

Die Fläche des Parks umfasst das Mündungsgebiet dreier Flüsse und ist mit drei Rundwegen auf Holzstegen zu je 3 Kilometern, 5 Kilometern und 7 Kilometern gut erschlossen. Erreichbar ist er per Auto, Taxi oder Bus, wobei die Bushaltestelle 15 Gehminuten entfernt ist. Zwei Aussichtstürme bieten dem Besucher einen fantastischen Blick über das gesamte Reservat.

In der Sungei Buloh Wetland Reserve stehen viele Beobachtungsstände zur Verfügung, von denen aus sich 126 Arten von Zugvögeln, die von September bis April im Naturpark eine Ruhepause einlegen, gut beobachten lassen. Als Beispiele für Zugvögel und Vögel, die das ganze Jahr über dort heimisch sind, seien Regenpfeifer, Strandläufer, Silberreiher, Grau- und Purpurreiher, Weißkragen-Eisvogel und die Gelbe Rohrdommel genannt. Der Eisvogel mit blau weiß gefärbtem Gefieder sitzt meist auf einem der Äste der Mangrovenbäume und lässt sich dabei zusehen, wie er blitzschnell ins Wasser taucht, um Fische zu fangen.
Im Mangrovenwald kann man hautnah die etwa 200 Bindenwarane beobachten, die häufig in der Sonne dösen und eine Körperlänge von bis zu zwei Metern erreichen können. Die Mangrovenbäume selbst sind bei Ebbe ein Erlebnis, da man in diesem Fall die großen und langen ausgreifenden Wurzeln sehen kann. Die Pflanzenwelt der Mangroven ist oftmals vielfarbig mit bunten Blüten, wie zum Beispiel Meerhibiskus oder Rhododendron, während bei den Pflanzen der vielen Seen und Tümpel (Wasserbanane, Wasserhyazinthe, Wassersalat, Rohrkolben, Wasserfarn und Seerose) das Grün dominiert.

Der Schlammspringer ist ein interessanter Fisch mit aus dem Wasser hervorstehenden Augen, der sich mit kurzen propellerartigen Flossen durch den Schlamm fortbewegt. Er ist nur bei Ebbe zu sehen. Im Schlamm des Sumpfgebietes sind auch der farbenfrohe rötliche Schlammhummer und Seepocken zu Hause. Bei Ebbe sieht man im gesamten Areal des Parks hellblau bis hellviolett gefärbte Gemeine Nerita-Muscheln an den Baumwurzeln nach Algen grasen. Auch die zweischalige Blattauster lässt sich an den ausufernden Wurzeln der Mangrovenbäume ausmachen.

Die Seen und Teiche sind die Heimat des Glatten Otters, der sich dort auf der Jagd nach den zahlreichen Fischen befindet. Eidechsen, die ihre Körperfarbe der Umgebung anpassen, sitzen oft auf Bäumen und sind die bevorzugte Nahrung der Vögel und Schlangen im Park. In der Sungei Buloh Wetland Reserve ist nicht zuletzt die Atlasmotte heimisch. Der rötlich braune, auffällig mit hellen Flecken und Streifen gemusterte Schmetterling ist die größte Mottenart in Südostasien. Die Baumwollwanze in den grellen Warnfarben Rot und Blau ernährt sich vom Saft der Baumwollpflanze und gilt Baumwollfarmern als Schädling. Ebenfalls schön anzusehen sind die blaugrün schimmernde Seejungfer und die schwarz gelbe Libelle, die an den Seen und Tümpeln anzutreffen sind. Krebstiere tragen zum ökologischen Gleichgewicht des Naturschutzgebietes bei, indem sie heruntergefallene Blätter der Mangrovenbäume fressen, die sich ansonsten nur langsam zersetzen. Die Spinnen, denen man häufig in der Sungei Buloh Wetland Reserve begegnet, sind auffällig gefärbt und in der Mitte ihrer Netze sitzend kaum zu übersehen.

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