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Küchen in Singapur

In der Singapur-Küche herrschen vier Grundströmungen vor: Die chinesische Küche, die Peranakan-Küche, die malaiische Küche und die indische Küche. Kolonial-Britische Einflüsse haben sich dagegen Gottseidank kaum durchgesetzt – abgesehen vom „High Tea“, der in den besseren Hotels und Ressorts mit feinen Tees, leckeren Sandwiches, „buttered scones“ und natürlich der angemessenen Würde ab 15 Uhr zelebriert wird.

In der Peranakan-Küche, einer für diese Region typische, traditionellen Fusionsküche mit malaiischen und chinesischen Einflüssen, sind besonders süß-saure Schalentiergerichte beliebt. Ein absolutes Muss: Die „Chili Crab“, eine riesige gekochte Mangrovenkrabbe, die in einer feuerroten, leicht süßlichen Tomaten-Chili-Soße mit Ingwerstreifen und Korianderblättern serviert wird. Das Essen erfordert zwar etwas Mühe – und meistens auch ein neues Hemd hinterher – aber das Aroma ist fantastisch. Ebenfalls empfehlenswert ist „Curry Laksa“, eine leckere Suppe mit Nudeln, viel Kokosmilch, Herzmuscheln und Krabben. „Asam Laksa“ ist eine durch Tamarinde leicht säuerliche Variante mit viel Fisch, die man natürlich auch am besten in den einfachen Hawker Centres wie dem „Maxwell Road Food Centre“ probieren sollte.

Curry Laksa

Curry Laksa ©iStockphoto/kuky2

Dort, an den einfachen Imbissen, hat man auch die Chance, die anderen Küchen Singapurs auszuprobieren, beispielsweise die scharfe malaiische Hühnersuppe „Mee soto“, die Knochensuppe „sup tulang“ (Knochenmark mit dem Strohhalm aussaugen!) oder „Redang“, ein mit Fladenbrot serviertes Rindfleischcurry mit viel Kokosfleisch. Zu den Gerichten werden immer verschiedene Saucen angeboten, süße Sojasoße, ein mildes Sambal (Chilisoße) und häufig in Ringe geschnittene frische Chilis und Ingwer- oder Galanga-Wurzelstreifen. Die malaiische Küche ist generell sehr würzig und auch recht salzig, bringt also den Kreislauf auch bei der schwülen Hitze schnell wieder in Gang.

Die chinesische Küche in Singapur ist dagegen etwas weniger rustikal und stark von der südchinesischen bzw. Hainan-Küche inspiriert. Hier finden sich neben dem berühmten „Hainan Chicken Rice“, „Prawn Noodles“ (mit einer großen Tigerkrabbe obenauf), der Schweinerippchensuppe „bak kut teh“ und dem „Steam Boat“ genannten „Sichuan Hot Pot“ auch viele rein vegetarische Gerichte. Da sie dazu meist ohne Milchprodukte oder Ei zubereitet werden, können auch Veganer dort an den kulinarischen Genüssen teilhaben.

Nicht-Fleischesser sollten sich darüber hinaus besonders die indische Küche Singapurs in „Little India“ anschauen. Zwar wird hier üblicherweise mit Joghurt, Ei und Butter gearbeitet, aber die vielen Gemüsegerichte und besonders das „fish head curry“ muss man einfach probieren.

Wer die lokale Ethno-Küche weniger schätzt, findet in Singapur natürlich auch japanische, koreanische, italienische und französische Restaurants – im gehobenen Preisgefüge natürlich. Die üblichen Fastfood-Ketten sind ebenfalls vertreten, aber auch recht teuer.

Unser Tipp: Unbedingt die Obst- und Gemüseabteilungen der Singapurer Märkte bzw. Supermärkte besuchen. Die Chance, die bei uns meist unbekannten oder wahnsinnig teuren Obstsorten für ein Taschengeld zu probieren, darf man sich nicht entgehen lassen. Aber Achtung: Auch wenn die große, stachlige und mit einem dicken Baststrick tragbar gemachte Durian-Frucht verführerisch aussieht – Finger weg. Beim Öffnen entweicht der Geruch eines mit Knoblauch verstopften Abflusses, der Geschmack der an Bananenfleisch erinnernden Fruchtstücke im Inneren ist eher schwach ausgeprägt. Das Mitbringen oder gar Öffnen dieser „Mutprobe von Mutter Natur“ in Hotelzimmern, Bussen oder ähnlichen geschlossenen Räumen ist streng verboten.

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