Bootstouren auf dem Singapore River
Ein Fluss mit Geschichte: der Singapore River
Der etwa vier Kilometer lange Singapore River beginnt im südlichen Teil der Stadt und endet in der Marina Bay im Zentrum. Durch seinen gewundenen Verlauf teilt er verschiedene Stadtgebiete Singapurs voneinander, so trennt der Fluss das eigentliche City Centre von Chinatown. Am Ufer dieses geschichtsträchtigen Flusses hat jeder Besucher zumindest einmal gestanden, wenn das obligatorische Foto des Merlion, des Wahrzeichens der Stadt, von der Flussseite aus geschossen wird. Obwohl der Fluss heute als Verkehrsader keine Bedeutung mehr besitzt, so war er historisch gesehen sehr wichtig. Denn hier landete im Jahr 1819 Sir Stamford Raffles und begann damit, den Handelsstützpunkt auszubauen. Von dieser wirtschaftlichen Bedeutung des 19. Jahrhunderts ist er heute natürlich meilenweit entfernt, doch die zahlreichen schönen Brücken, die wundervoll angelegten Gehwege und die zahlreichen Sehenswürdigkeiten sowie die angrenzende Skyline der Stadt lohnen einen Besuch des Singapore Rivers in jedem Fall zu Fuß.
Leinen los – Schiff ahoi
Da Singapur über ein subtropisches Klima verfügt, ist der Spaziergang entlang des Singapore River nicht für jedermann geeignet. Stattdessen bieten sich Bootstouren an, die vom River Valley im Westen bis hin zur Marina Barrage im Osten führen. Eine solche Bootsfahrt dauert mit allen Stopps etwa 45 Minuten, ist sehr kurzweilig und auch nicht teuer. Höhepunkt einer solchen Tour sind nicht nur Boat und Clark Quay sowie die Marina Bay, sondern auch das Gefühl von Freiheit, wenn man an den Häuserfassaden der Stadt entlangfährt und sich der Blick immer wieder auf die in den Himmel ragenden Gebäude richtet. Dabei ist der Boat Quay historisch sehr bedeutsam, denn hier, ganz in der Nähe des Parlamentes, befindet sich der Geburtsort Singapurs. Nachdem nicht nur der Boat Quay, sondern auch der Clarke und der Robertson Quay lange Zeit verfielen, wurden sie dann um die Jahrtausendwende aufwendig restauriert. Heute beherbergen sie zahlreiche Restaurants, Clubs und Bars und erfreuen sich nicht nur bei Touristen, sondern auch bei den Angestellten des nahen Financial Disctrict großer Beliebtheit, die hier nach Feierabend gerne ein Bier trinken. Während der Boat Quay meist laut ist, wirkt der Clarke Quay im Vergleich dazu wesentlich ruhiger und zurückhaltender. Wer einen ersten Eindruck vom Singapore River erhalten möchte, muss noch nicht einmal eine komplette Tour machen, sondern besteigt einfach eines der Flusstaxis, die zwischen Esplanade Waterfront, Boat, Clarke und Robertson Quay verkehren und kann so die Stadt in aller Ruhe vom Fluss aus erleben.
Bootstouren für alle Zwecke
Man kann den Fluss zwar auch in aller Kürze mit einem der Wassertaxis kennenlernen, doch diese verfügen nur über einen kleinen Radius um die westlich gelegenen Quays. Dort kann man tagsüber und am Abend sein Bier trinken, etwas essen oder sich einfach von der quirligen Atmosphäre anstecken lassen. Neben den Rundfahrten während des Tages empfiehlt sich aber auch eine Dschunkenfahrt am Abend, bei der man wahlweise ein Abendessen dazu einnehmen kann. Diese sind etwas geräumiger als die sogenannten Bumboats, die man am Tag sieht und die eine gute Aussicht auf die Hochhäuser, den Financial Disctrict und auf die Sehenswürdigkeiten entlang des Flusses bieten. Aber ganz gleich, ob man tagsüber oder am Abend eine Fahrt unternimmt, man sollte sich nach Möglichkeit einen Platz vorne am Bug sichern, da man von dort die beste Sicht auf die am Abend funkelnde Skyline besitzt.